Absageschreiben der Arbeitgeber – Hansestadt Lübeck, Der Bürgermeister 🙄
Datum: 06.02.2002
Ihre Bewerbung um die ausgeschriebene Stelle einer staatl. anerk. Dipl.-Sozialpädagogin / -arbeiterin (FH / Fachhochschule) bzw. eines staatl. anerk. Dipl.-Sozialpädagogen / -arbeiters (FH) nach Vergütungsgruppe IV b BAT im Bereich Jugendhilfe – Jugendamt – der Hansestadt Lübeck, (Kennziffer 96 / 2001)
Sehr geehrter Herr L.,
über die Besetzung der o. a. Planstelle ist zwischenzeitlich entschieden worden.
Dabei ist die Wahl auf eine Ihrer Mitbewerberinnen / einen Ihrer Mitbewerber gefallen.
Ihre Bewerbung konnte leider nicht berücksichtigt werden, da Sie nicht über ein abgeschlossenes FH-Studium Sozialpädagogik / -arbeit sowie eine staatliche Anerkennung als Dipl.-Sozialpädagoge / -arbeiter verfügen und damit ein wesentliches Merkmal des Anforderungsprofiles nicht erfüllen.
Ich möchte nicht versäumen, Ihnen nochmals für das gezeigte Interesse zu danken, und füge diesem Schreiben die mir überlassenen Bewerbungsunterlagen wieder bei.
Mit freundlichen Grüßen
Im Auftrag
Lutz Seelig
Hinweis:
Meine Qualifikationen liegen deutlich über der geforderten Ausbildung. Als 1 Euro – Jober darf ich dann wieder über die Hamburger ARGE in der Tätigkeit eines Sozialpädagogen Obdachlose auf St. Pauli in Hamburg in die Gesellschaft integrieren. Dann spielt meine deutlich höhere Qualifikation keine Rolle mehr.
Folgende Qualifikationen kann ich vorweisen:
Eine Ausbildung zum Gärtner, bei der Bundeswehr eine Ausbildung zum Sanitäter, eine Erzieherausbildung mit fachgebundener Fachhochschulreife, Grundstudium Sozialarbeit mit fachgebundener Hochschulreife (Notendurchschnitt 1,3), Studium der Psychologie mit Nebenfach Kriminologie (Abschluss Dipl. Psychologe).
Über die Bundesagentur für Arbeit folgende weitere Zusatzqualifikationen:
2-jährige Ausbildung zum systemischen Familientherapeuten (Kosten der Massnahme 24 000 DM + Unterhaltsgeld + Fahrtkosten monatlich 420 Euro von Hamburg nach Bremen),
1-Jährige Zusatzqualifikation zum Manager für Non – Profit – Organisationen in Zusammenarbeit mit der Privatuniversität Witten – Herdecke (Kosten der Massnahme ca. 14 000 DM + Unterhaltsgeld + Fahrtkosten innerhalb von Hamburg)
Diverse Computerschulungen + Assessment Center + x- Bewerbungstrainings + Vermittlungsversuche durch sogenannte Dritte und Maatwerk kommen noch hinzu.
Und dennoch arbeitslos seit 1992 – Das ist Deutschlands altrömische Dekadenz nach Westerwelle
Apr 21, 2010 @ 16:28:59
Lieber Hoelderlin,
eigentlich bin ich begeistert über Ihre Ablehnungsschreiben. Da hat sich doch tatsächlich ein Mensch hingesetzt und eigenständig Worte aneinandergereiht. Das ist nicht die Regel.
Lustige Episoden hierzu finden Sie auch unter
http://antonstrumpf.blogspot.com/
Der Blog nennt sich „Geschichten vom Arbeitswilligen“.
Viel Spaß dabei.
Ihr
Anton Strumpf
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Apr 21, 2010 @ 18:39:41
Das ist zwar sehr nett, dass sich da jemand hingesetzt hat, um einen Absageschreiben ausführlich zu formulieren. Was nutzt dass, wenn sich solche Arbeitgeber nicht mal die Mühe machen, selbst Hochqualifizierten eine Perspektive zu geben.
Statt dessen fällt man ständig mit Hetzkampagnen über uns her, um damit jegliche weitere Verelendung zu rechtfertigen.
Darauf kann ich doch gerne verzichten.
LG Grüße Hoelderlin
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