Absageschreiben der Arbeitgeber – Landesbetrieb – Erziehung und Berufsbildung, 22089 Hamburg 🙄
26.03.98 / LEB 21-2
Ihre Bewerbung vom 23.3.1998
Sehr geehrter Herr L.,
wir danken Ihnen für Ihre Bewerbung und das damit verbundene Interesse an einer Tätigkeit in unserem Betrieb.
Leider müssen wir Ihnen jedoch mitteilen, daß wir Ihre Bewerbung aufgrund Ihrer Qualifkation (Diplom-Psychologe) nicht berücksichtigen können.
Wir bedauern, Ihnen keine andere Nachricht geben zu können und senden Ihnen anliegend Ihre Unterlagen zurück.
Mit freundlichen Grüßen
F. Wanke
Anlage
Folgende Qualifikationen kann ich vorweisen:
Eine Ausbildung zum Gärtner, bei der Bundeswehr eine Ausbildung zum Sanitäter, eine Erzieherausbildung mit fachgebundener Fachhochschulreife, Grundstudium Sozialarbeit mit fachgebundener Hochschulreife (Notendurchschnitt 1,3), Studium der Psychologie mit Nebenfach Kriminologie (Abschluss Dipl. Psychologe).
Über die Bundesagentur für Arbeit folgende weitere Zusatzqualifikationen:
2-jährige Ausbildung zum systemischen Familientherapeuten (Kosten der Massnahme 24 000 DM + Unterhaltsgeld + Fahrtkosten monatlich 420 Euro von Hamburg nach Bremen),
1-Jährige Zusatzqualifikation zum Manager für Non – Profit – Organisationen in Zusammenarbeit mit der Privatuniversität Witten – Herdecke (Kosten der Massnahme ca. 14 000 DM + Unterhaltsgeld + Fahrtkosten innerhalb von Hamburg)
Diverse Computerschulungen + Assessment Center + x- Bewerbungstrainings + Vermittlungsversuche durch sogenannte Dritte und Maatwerk kommen noch hinzu.
Und dennoch arbeitslos seit 1992 – Das ist Deutschlands altrömische Dekadenz nach Westerwelle
Mrz 18, 2010 @ 19:00:31
Diese Entscheidungen sind oft nicht nach zu voll ziehen.
LikenLiken
Mrz 18, 2010 @ 21:51:41
Deshalb habe ich mir jetzt mal die Mühe gemacht und zahlreiche Absageschreiben von Arbeitgebern exemplarisch veröffentlicht.
Im Grunde kann man machen was man will, so gut backen kann man gar nicht, um sich zum idealen Arbeitnehmer zu konstruieren. Entweder hat man nicht genug Ausbildungen, dann wieder ist man zu gut ausgebildet, dann hat nicht das richtige Alter, usw. usw..
Man kann machen was man will, es ist immer verkehrt. Schau Dir mal noch mehr Absageschreiben an, Dir stehen garantiert die Haare zu berge.
Anschließend wirft man uns altrömische Dekadenz und Faulheit vor.
Noch schlimmer finde ich die Tatsache, dass man in diesem Land hochqualifiziertes Humankapital erst für teures Geld ausbildet, um es dann in den Mülleimer von Hartz IV zu werfen. Gleichzeitig fehlt es immer mehr an qualifizierten Fachkräften. Die Situation darauf hinaus läuft, dass wir hohe Arbeitslosigkeit haben werden und gleichzeitig fehlt es an Fachkräften.
Was hier auch deutlich wird, ist die Tatsache, dass nicht die Arbeitslosen unflexibel sind, sondern die Arbeitgeber selbst.
Wie kann man eigentlich so bescheuert sein, nicht für ein geringeres Gehalt eine hochqualifizierte Fachkraft einzukaufen. Das ist einfach nicht mehr nachvollziehbar.
LG Hoelderlin
LikenLiken