Hartz4-Plattform
keine Armut ! kein Hunger ! kein Verlust von Menschenwürde !
Bürgerinitiative für die Einführung des Bedingungslosen Grundeinkommens
sowie die Information und Unterstützung von Hartz IV-Betroffenen
PRESSEERKLÄRUNG:
Erneuter Angriff der Bundesregierung auf das Igitt-Wort Hartz IV:
Regierungs-Sprachwissenschaftler für Rechtssprache kreieren ChaföG
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ein Kommentar von Hartz4-Plattform Sprecherin Brigitte Vallenthin
Das Igitt-Wort Hartz IV los zu werden, scheint ein Dauerauftrag der Bundesregierung an mehrere Ministerien zu sein. Jetzt melden sich – ausgerechnet von der Gesellschaft für deutsche Sprache ausgeliehene – Sprachwissenschaftler aus dem Bundesministerium der Justiz im Magazin für Soziales und Familie
Magazin für Soziales und Familie:
mit einer neuen Stilblüte zu Wort. Offensichtlich vergaßen sie dabei, dass eben ihre Gesellschaft für deutsche Sprache Hartz IV im Jahre seiner künstlichen Geburt 2005 durch den zwei Jahre später wegen Untreue in Tateinheit mit Begünstigung eines Betriebsrates verurteilten Ex-Automanager gleichen Namens – zum Wort des Jahres 2004 gekürt hatte.
Nach dem Motto was schert uns unser Geschwätz von gestern – legt jetzt die Leiterin des Redaktionsstabes Rechtssprache beim Bundesministerium der Justiz, Stephanie Thieme, im Interview mit REGIERUNGonline, neue Karten auf den Tisch und stellt den Buchstabensalat ChaföG als Alternative für Hartz IV vor.
Wir haben wegen der inflationären Verwendung der Bezeichnung Hartz IV immer mal
wieder überlegt, ob es einen neutraleren Begriff dafür gäbe, erklärt sie und fährt fort:
Chancenförderungsgesetz und die Abkürzung ChaföG wäre eine denkbare Alternative ebenso wie für die Bezeichnung Arbeitslosengeld II ( ) dann beispielsweise Chancenförderungsgeld.
Wieder einmal kommt dann, wenn Leute von etwas reden, von dem sie nicht die geringste Ahnung haben, eine – vermutlich nicht ganz unbeabsichtigte – Regierungs-Täuschungs-PR heraus, die zum Himmel schreit. Oder können uns Regierungs-Beamte des Justizministeriums etwa erklären, worin die so genannten Chancen bestehen sollen, wenn von Amts wegen und mit offensichtlichem Regierungs-Willen:
Junge Menschen an einem ordentlichen Ausbildungsabschluss gehindert und in Sinnlos-Maßnahmen gesteckt werden?
Erfolgreicher Aufbau einer Selbständigkeit für einen 1 -Job an den Nagel gehängt werden soll?
Die Verpflichtung unterschrieben werden soll, eine längjährige, sozialversicherungspflichtige Arbeit für ein Jobcenter-Angebot zu kündigen?
Ein schwer kranker Dialyse-Patient von der ihn behandelnden und mit ihm auf eine Transplantation wartenden Uniklinik für arbeitsunfähig erklärt vom Amtsarzt, der noch
nicht einmal Facharzt ist, dennoch unter Androhung von Leistungskürzung zu täglich
sechsstündiger Arbeit verdonnert werden soll?
Oder ein Diabetes-Kranker keinen Termin für seinen Weiterbewilligungsantrag bekommt und stattdessen von den Muskelmännern der Amts-Security so unsanft aus der Behörde gefeuert wird, dass er sich mit Verletzungen an Knie und Unterkiefer in ärztliche Behandlung begeben muss?
Die Beispiele von schikanöser Amts-Willkür statt Chancenförderung ließen sich endlos fortsetzen das erfährt jeder täglich, der mit dieser Bundesagentur für Chancenverhinderung zu tun hat. Also doch wohl eher ChavehiG, Chancenverhinderungsgesetz?! Da bleibe ich doch lieber bei Hartz IV.
Diese inhaltsschwere Wort-Marke hat sich landes- und weltweit einen so unmissverständlichen Namen gemacht – einen Namen für Demütigung, Schikane, Entmündigung und Ausgrenzung, eben Hartz IV.
Seien sie, liebe Regierungs-Verantwortliche, doch einfach nur mal ehrlich und lassen sie die Dinge bei dem Namen benannt, den sie verdienen! Bessern sie erst einmal die Zustände! Dann können wir gerne über einen schöneren Namen reden!
Wiesbaden, 08. Mai 2011
Brigitte Vallenthin
Presse
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Weitersagen! Kürzlich erschienen: Ich bin dann mal Hartz IV Brigitte Vallenthin, Vorwort
Helga Spindler, 128 Seiten, 9,80 , ISBN 978-3-89965-433-2
Persönlicher Kommentar:
Jetzt fragt sich nur noch, für was eigentlich eine Chance?:
– Für garantiert an Hartz IV folgende Altersarmut
– Für Ausbeutung per Zwangsarbeit, den sogenannten Ein – Euro – Jobs
– Millionenfache Kinderarmut
– Für Sanktionsandrohungen bis zum Hungertod und der Obdachlosigkeit
– Für Millionenfache Perspektivlosigkeit.
– Für sinnlose Eingliederungsvereinbarungen, die völlig rechtswidrig sind und nur die Betroffenen unter Druck setzten sollen.
– Die Ermordung eines 20 jährigen schwer psychisch kranken Betroffenen in Speyer.
Wie sagte Brigitte Vallenthin völlig zu recht: „Die Beispiele von schikanöser Amts-Willkür statt Chancenförderung ließen sich endlos fortsetzen“
Dem kann doch kaum noch etwas hinzugefügt werden. Es stellt sich statt dessen doch viel mehr die Frage, wie viel Verhöhnung sich Millionen Betroffene eigentlich noch gefallen lassen wollen, bis wir endlich Verhältnisse wie in Kairo und dem gesamten Nahen Osten bekommen.
Wann steht das Volk endlich auf und wann werden Frau von der Lügen und Betrügen u. a. Konsorten endlich vor dem internationalen Gerichtshof für Menschenrechte gerichtlich zur Verantwortung gezogen.
Das eigentlich Positive an diesem unverfrorenen Vorgang ist die Tatsache, dass auch dieser garantiert wieder scheitern wird. Einfach deshalb, weil sich das Volk nicht nur noch für „dumm“ verkaufen lässt.
Hinzu kommt, dass die Angst vor Hartz IV so massiv tief im Volk verankert ist, dass sich die arbeitende Bevölkerung lieber ausbeuten lässt, als in das Elend von Hartz IV abzurutschen. Wie soll da ein Bewusstsein für „Chance“ entstehen? Das dabei der Versuch gestartet werden soll, dass Verelendungsgeld Hartz IV auch noch mit dem Bafög vergleichen zu wollen, schlägt dem Faß nun endgültig den Boden aus.
Ein Studium kann in vielen Fällen mit der Chance auf bessere Lebensbedingungen in Verbindung gebracht werden, Hartz IV dagegen als rasante Rutsche in den sozialen Abgrund und jegliche Ausgrenzung an gesellschaftlicher Teilhabe.
Hoelderlin
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