Frontal 21 vom 2. August 2011
Zu wenig Hilfe für psychisch Kranke und seit fast 20 Jahre als Psychologe und Psychotherapeut arbeitslos!!!
http://frontal21.zdf.de/ZDFde/inhalt/19/0,1872,8315411,00.html
Langes Warten auf Therapien
von Wolfgang Kramer und Dana Nowak
Psychisch erkrankte Menschen warten in der Regel drei Monate, bis sie ein erstes Gespräch mit einem Therapeuten führen können. Weitere drei Monate dauert es, bis sie behandelt werden. Das ist für viele Betroffene zusätzliches Leid, verschlimmert ihre Krankheit. Krankenkassen haben in eigenen Untersuchungen dramatische Steigerungen von Burnout, Depression und anderen psychischen Erkrankungen festgestellt.
Seit 2002 sind nach einer aktuellen Studie des Rheinisch Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) bei keiner anderen Krankheit die Behandlungskosten so sehr gestiegen wie bei psychischen Erkrankungen. Allein bei Depression beliefen sich die Kosten 2008 schon auf 5,2 Milliarden Euro. Durch Arbeitsausfall und Frühverrentung erhöhten sich diese Kosten noch einmal auf mehr als 20 Milliarden Euro.
Während die Betroffenen verzweifelt um Behandlungstermine bitten, wiegeln Krankenkassen und Kassenärztliche Vereinigungen ab: Statistisch gebe es nicht nur genug Therapeuten. Viele Städte und Regionen hätten sogar viel zu viele Praxen. „Das ist schlichtweg unsinnig“, sagt der Präsident der Bundespsychotherapeuten- Kammer, Professor Rainer Richter, im Interview mit Frontal21.
Patienten müssten im Schnitt sechs Monate auf eine Therapie warten. Das sei unzumutbar, denn je länger man warte, desto schwieriger sei es, diese Krankheiten zu behandeln. Die Bedarfszahlen würden sich auf 1999 beziehen, und schon damals, so Richter, habe eine erhebliche Unterversorgung bestanden.
Leben mit der Angst
„Es gibt zu wenige von uns“, sagt auch der Düsseldorfer Psychotherapeut Andreas Sojan. Täglich müssten er und sein Kollegen Patienten abweisen, die Hilfe suchen. Dabei sei die Stadt angeblich mit Psychtherapeuten überversorgt
Frontal21 hat Patienten aufgesucht, die von ihren schlimmen Erfahrungen berichten und erleben mussten, dass sie im Gefeilsche um die Kostenverteilung im Gesundheitswesen vernachlässigt werden. Sie leben mit der Angst, irgendwann in eine Klinik eingewiesen, aus der Gesellschaft ausgestoßen zu werden, nur weil sie keinen Therapeuten aufsuchen konnten.
Filmbeitrag im Internet:
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1401136/Zu-wenig-Hilfe-fuer-psychisch-Kranke
Persönlicher Kommentar:
Die hier geschilderte Situation ist noch ziemlich harmlos dargestellt. Vor allem sind die Wartezeiten in der Regel erheblich länger. In Hamburg kommt man oftmals noch nicht einmal mehr auf eine Warteliste.
In den öffentlichen Beratungsstellen genau das gleiche Bild. Nur wer einen akuten Notfall vorweisen kann, hat überhaupt eine Chance auf ein paar Krisengespräche. Von Therapie kann da noch lange keine Rede sein.
Über meine Ausbildungssituation: u.a. Erzieherausbildung, Grundstudium Sozialarbeit, Studium der Psychologie mit Abschluss Diplom Psychologe, über die Bundesagentur für Arbeit für teures Geld folgende weitere Ausbildungen: Systemischer Familientherapeut und Manager für Non – Profit – Organisationen. Und seit 1992 ohne jegliche Perspektive.
Alleine die Ausbildung zum systemischen Familientherapeuten auf Kosten des Steuerzahlers hat in einem psychologischen Institut in Bremen ca. 24 000 DM gekostet. Hinzu kommen noch Fahrtkosten und überleben musste ich ja auch noch. Alles für die Katz.
Genau das ist die Politik in Deutschland.
Wann steht das Volk endlich auf!!!!
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