Rigides Armutsregime durch Hartz IV – Interview mit Prof. Dr. Christoph Butterwegge
4. Dezember 2011
[Ursula Pidun] Seit langer Zeit steht für die Bundesregierung die Rettung des Euro im Vordergrund. Da bleibt nur wenig Raum für sozialpolitische Themen. Dennoch begleitet uns eine weitere Großbaustelle, die im Rausch von Euro-Bonds, Billionen-Hebel und monetärem Größenwahn völlig in den Hintergrund getreten ist: Hartz IV. Zwar verkündet die Arbeitsagentur stoisch und voller Stolz Zahlen zu Arbeitssuchenden, die sich getarnt hinter frisierten Statistiken relativ erfreulich anhören. Millionen Betroffenen, die als Bittsteller beim Amt, als Zeitarbeiter im Bereich Dumpinglohn, verschoben in fragwürdige Maßnahmen oder als sogenannte Aufstocker vor sich hindümpeln, hilft das wenig. Während sich die SPD, die diese Reform 2005 unter Alt-Kanzler Schröder maßgeblich auf den Weg gebracht, seit diesem Wochenende auf einem Parteitag feiert, möchten wir erneut kritisch hinterfragen. Im Gespräch mit Prof. Dr. Christoph Butterwegge, Professur für Politikwissenschaft und Sozialwissenschaften an der Universität zu Köln und Geschäftsführender Direktor des Instituts für Vergleichende Bildungsforschung.
Prof. Butterwegge, die Sozialsysteme Deutschlands wurden mit der Agenda 2010 neu justiert. Hat diese Justierung den Menschen Fortschritte gebracht oder ist an der subjektiven Wahrnehmung etwas dran, dass es vielen Menschen heute wesentlich schlechter geht?
Weiterlesen in Spreerauschen:
Neueste Kommentare