HARTZ IV – Gesundheitskurse sollen Jobchancen für Arbeitslose verbessern
Jeder dritte Hartz-IV-Empfänger ist so krank, dass er nicht vermittelbar ist. Nun will die Arbeitsagentur Langzeitarbeitslose mit Gesundheitskursen wieder fit machen.
Langzeitarbeitslose mit gesundheitlichen Problemen sollen ihre Jobchancen künftig mit Bewegungskursen und mehr Vorsorge verbessern können. Eine entsprechende Kooperation schlossen jetzt die Bundesagentur für Arbeit (BA) und der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherungen, wie das für Hartz IV zuständige BA-Vorstandsmitglied Heinrich Alt am Donnerstag in Nürnberg mitteilte. Die Kosten wollen die Krankenkassen ganz oder teilweise übernehmen. Die Angebote sollen aber nicht verpflichtend sein.
Weiterlesen, Zeit Online vom 05.04.2012:
http://www.zeit.de/karriere/beruf/2012-04/gesundheit-arbeitslose-kurse?commentstart=1#cid-1984359
Ein eigener Kommentar dazu an Zeit Online (wurde veröffentlicht):
8. Alles nur Heuchelei
Das gerade Langzeitarbeitslose so massiv von zum Teil erheblichen gesundheitlichen Einschränkungen betroffen sind, hat doch die Politik selbst verschuldet und wohl auch so gewollt.
Perspektivlosigkeit, Armut und gesellschaftliche Ausgrenzung machen auf Dauer nun mal krank. Das ist eine Weisheit die durch wissenschaftliche Erhebungen schon lange eindeutig bewiesen ist. Doch die Politik tut alles um diese Situation noch weiter zu verschärfen. Wie ist ansonsten solch ein kläglicher Regelsatz des ALG II zu erklären, der kaum für ein menschenwürdiges Leben in einem solch wohlhabenden Land wie Deutschland mit einem Privatvermögen von mehr als 7 Billionen Euro ausreicht.
Wie soll ein Betroffener von lächerlichen 374 Euro sportliche Betätigung in einem Sportverein oder Fitnessstudio damit finanzieren.
In Holland sind sportliche Betätigung in einem Fitnessstudio für Langzeitarbeitslose sogar verpflichtend und werden auch finanziert, während in Deutschland Betroffene nicht wissen, wovon sie Praxisgebühr und nicht verschreibungspflichtige Medikamente bezahlen sollen. Wird eine neue Brille benötigt, weil sich die Sehschärfe ja meist eher verschlechtert, sieht es dann ganz bitter aus. Besteht auch noch Weit und Kurzsichtigkeit, wird eine Gleitsichtbrille benötigt, die nicht einmal beim Billiganbieter gekauft werden kann, weil dafür einfach der Verelendungsregelsatz niemals ausreicht.
All dass wird von der Politik billigend und bewusst in kauf genommen.
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