Wichtiger Programmhinweis: ZDF – Fernsehfilm der Woche | 04.03.2013 – 20.15 bis 21.45 Uhr „Und alle haben geschwiegen“
Um 21.45 bis 22.15 folgt daran anschließend die Dokumentation: Das Leid der Heimkinder: „
Unmittelbar nach dem Film und bereits während der anschließenden Dokumentation Die Leiden der Heimkinder soll es einen Chat auf den Internetseiten des ZDF geben. Offensichtlich soll dieser auf der Videotextseite 898 auch im TV / ZDF verfolgt werden können. Jedenfalls sieht es so aus, wenn man die Videotextseite zur Dokumentation Textseite 348 list.
Im Mittelpunkt steht die junge Luisa, die Anfang der 60er Jahre wegen der Erkrankung ihrer alleinerziehenden Mutter von den Behörden in die Obhut eines Kinderheims geschickt wird. Hier erfährt sie die ganze Härte des Systems, wird seelisch und körperlich misshandelt.
„Und alle haben geschwiegen“ erzählt die große Liebesgeschichte des jungen Mädchens Luisa, die im kirchlichen Erziehungsheim auf ihren Leidensgenossen Paul trifft. Hier erfahren sie beide die ganze Härte des Systems, werden seelisch und körperlich misshandelt und dienen als billige Arbeitskräfte. Besonders Schwester Ursula scheint es auf Luisa abgesehen zu haben. Während Luisa zur offenen Rebellion neigt, plant der stille Paul heimlich ihre gemeinsame Flucht, um dem Grauen zu entkommen. Doch ihre Freiheit währt nur wenige Stunden.
Sich der Vergangenheit stellen
Im Berlin des Jahres 2008 treffen Luisa und Paul nach 44 Jahren erneut aufeinander. Beide haben bisher über ihre Erlebnisse geschwiegen und sich in die Verdrängung geflüchtet. Doch Luisa sieht für sich den Zeitpunkt gekommen, ihr Schicksal öffentlich zu machen und sich damit ihrer Vergangenheit zu stellen.
Die im Film erzählte fiktive Geschichte ist inspiriert von Peter Wensierskis „Schläge im Namen des Herrn“. Sein Sachbuch löste ab 2006 eine breite politische und gesellschaftliche Debatte aus und führte zur Gründung eines Runden Tisches unter Antje Vollmer. Anfang 2012 erhielt Wensierski für seine Verdienste in dieser Sache das Bundesverdienstkreuz. Es war die Produzentin Doris Zander, die den bislang kaum fiktional erzählten Stoff zum ZDF brachte.
Trailer: „Und alle haben geschwiegen“:
Zahlen und Fakten von Peter Wensierski
In den sechziger Jahren gab es 3000 Heime für Kinder und Jugendliche mit mehr als 200.000 Plätzen etwa 65 Prozent davon waren katholisch oder evangelisch, knapp 25 Prozent staatlich, der Rest in freier oder privater Trägerschaft. Gut die Hälfte der Kinder war zwei bis vier Jahre in den Heimen untergebracht, andere verbrachten ihre ganze Kindheit und Jugend in den oft hermetisch abgeschlossenen Häusern, die sie nicht verlassen durften. Erst mit Vollendung des 21. Lebensjahres der damaligen Volljährigkeit wurden sie entlassen. Die Zahl der Kinder, die von 1945 bis 1975 in westdeutschen Heimen waren, wird auf 800.000 bis über eine Million geschätzt.
(Quelle: Runder Tisch Bundestag)
Im Internet:
http://www.zdf.de/Der-Fernsehfilm-der-Woche/Und-alle-haben-geschwiegen-26604138.html
Frontal 21 Missbrauchte Heimkinder
Missbrauchte Heimkinder – Kaum Hilfe für die Opfer
Und alle haben geschwiegen ein Spielfilm über das Schicksal von Heimkindern im Westdeutschland der 50er und 60er Jahre. Hunderttausende Kinder und Jugendliche erlebten Demütigungen und Rechtlosigkeit, mussten Zwangsarbeit leisten, viele wurden sexuell missbraucht.
Der Film mit Senta Berger und Matthias Habich in den Hauptrollen zeigt die Grausamkeit des Heimpersonals, das sich im Namen Gottes austobt. Ebenso wie im Film geht Frontal21 der Frage nach, wie Politik und Kirchen sich 2010 diesen Menschenrechtsverletzungen gestellt haben, mit einem Runden Tisch den Opfern gegenübertraten und Wiedergutmachung anboten.
Frontal21 sprach mit Betroffenen. Das hätte man sich sparen können, sagen sie. Die finanziellen Angebote nennt der Erziehungswissenschaftler Manfred Kappeler im Interview mit Frontal21 eine Billiglösung. Der Runde Tisch habe von Anfang an nicht einräumen wollen, daß es in Westdeutschland trotz seiner freiheitlich-demokratischen Grundordnung ein Unrechtssystem gegeben hat.
Missbrauchte Heimkinder – Kaum Hilfe für die Opfer
Verein für ehemaliger Heimkinder e. V. (Facebook)
Verein für ehemaliger Heimkinder e. V.(Homepage)
http://www.veh-ev.eu/index.html
Persönliche Anmerkungen:
Und der Skandal im Umgang mit ehemaligen Heimkindern wird von den Verantwortlichen munter weiter fortgesetzt.
Statt eine faire Entschädigung zu organisieren, werden die Betroffen mit einer Billiglösung“ erneut von den Verantwortlichen gnadenlos verhöhnt.
Gerade mal 10 000 Euro und das auch nur als Sachleistungen werden den Heimkindern für das an Ihnen über viele Jahre begangene Unrecht angeboten. Es kommt hinzu, dass den Betroffenen auch noch ein hochbürokratisches und kompliziertes Verfahren zugemutet wird.
So müssen für jede auch noch so kleine Anschaffung wie z. B. eine Kaffeemaschine grundsätzlich 3 Kostenvoranschläge eingereicht werden. Dann müssen diese Kostenvoranschläge in Köln über ein langes Verfahren über viele Monate erst noch genehmigt werden. Nach der gnädigerweise Genehmigung dürfen die Betroffenen auch noch in Vorleistung treten. Doch die meisten der Betroffenen, denen durch die erlebten seelischen und körperlichen Vergewaltigungen ein normales Arbeitsleben gar nicht möglich war, leben seit vielen Jahren in bitterer Armut in Hartz IV und der Grundsicherung. So sind diese Betroffenen oft finanziell dazu gar nicht in der Lage.
Viele der ehemaligen Heimkinder geben deshalb auf und verzichten dann ganz auf die Inanspruchnahme des Fonds für ehemalige Heimkinder. Und das scheint auch von den Verantwortlichen genau so gewollt.
Auch werden immer mehr Einzelheiten zu den Vorkommnissen um den so genannten „Runden Tisch“, der eigentlichen den damaligen Opfern dienen sollte, öffentlich. Mit demokratischen Methoden hatten die Verhaltensweisen der anwesenden Politiker absolut nichts zu tun. Das ist die Rede von eindeutig durchgeführter Erpressung durch Politiker/innen der SPD und den Grünen, insbesondere der ehemaligen Pastorin Frau Vollmer (Bündnis 90, Die Grünen) Und die Zielrichtung dabei war ziemlich eindeutig: „Die ehemaligen Heimkinder sollten unbedingt mit einer Billiglösung abgespeist werden“.
Pfui Teufel!! Kann da nur gesagt werden. Wie schäbig muss man als Politiker eigentlich drauf sein, um so mit gedemütigten Menschen um zu gehen. Und die Kirchen waren wieder einmal mit dabei. Der deutsche Faschismus des Naziregimes wird nach wie vor in diesem Land nicht aufgearbeitet,
Petition: „Gerechte Entschädigung für ehemalige Heimkinder“:
http://hoelderlin.blog.de/2013/02/22/petition-gerechte-entschaedigung-ehemalige-heimkinder-15557403/
Hoelderlin (ehmaliges Heimkind von 1951 bis 1959 von der 6. Lebenswoche bis zum 8. Lebensjahr)
Mär 04, 2013 @ 17:37:11
Ich glaube daß viele der ‚Betroffenen‘ sich Ihr Thema daß der Film anspricht nicht immer wieder anschauen wollen und deswegen den Film nicht anschaun werden.
Deswegen auch Anerkennung derer die als ‚Betroffene‘ darüber reden und immer wieder in diese alten Verletzungen hineingehen.
Gut daß dieses Thema offen in den Medien gezeigt wird, denn ich selbst kenne den Film nicht und bin mit Heimen direkt nicht in Berührung gekommen, aber der Spruch, „wenn du nicht hörst, kommst du in’s Heim“ ist mir allerdings ein Begriff.
Grüsse
(p.s: auch danke für den Hilfe-Link unten bzgl. Syrien)
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Mär 04, 2013 @ 21:06:47
Pfui Teufel ,ich schaue das gerade an .Naziregimes .Menschenverachtend . Seelenlose Menschen ,die das den Kinder angetan haben.
Das sind für mich keine Menschen ,die das Elend der Kinder angetan haben .Die dürften mir mich keine Rente beziehen ,nichts.
Ich persönlich würden den Schänder die komplette Existenz entziehen .
Damit sie am eigenen Leib erleben ,was sie anderen angetan haben .
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Mär 05, 2013 @ 08:50:57
Tja, da war das Nazitum wohl offensichtlich auch in den siebziger Jahren noch aktiv. Das allerübelste daran,dass Kirchenträger dass so tolerriert haben.
Meinen höchsten Respekt vor all den geschändeteten Kinderseelen,welche damals sich diesen Qualen hergeben mussten und sich heute dazu äußern konnten.
Aber so,oder so ähnlich lief es auch in privaten Haushalten ab,da weiß auch ich ein kleines Lied von zu singen.
Nur, wen interessiert das heute noch!!!
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Mär 05, 2013 @ 14:42:54
Naja, Kirchenträger haben das nicht nur toleriert, der „Christliche“ Glaube ansich ist ja daran schuld:Zucht und Ordnung (kennen wir ja auch von Hartz IV-wer nicht arbeitet soll nicht essen/bzw. wer keine arbeit findet, auch keine unterbezahlte, soll verhungern), alles im Namen des „Herrn“. Ich denke auch die ganzen Kinder, die in der damaligen BRD aufwuchsen und Messdiener usw. waren, können ein Lied von der Kirche und deren Taten singen.
Die Verantwortlichen gehört zwar nicht die Existenz entzogen, aber vor ein Gericht gestellt und zwar kein Mildes.
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