HAMBURG – Wegen der Wirtschaftskrise wird es eng in deutschen Tierheimen. 🙄
26. Januar 2010
Immer mehr Menschen trennen sich aus finanzieller Not von ihren Haustieren, während sich potenzielle Abnehmer aus Sorge vor der Zukunft zurückhalten. Aber es sind nicht nur Platzprobleme, die Tierschützer hierzulande plagen: Weil zunehmend Spenden ausbleiben, haben viele Trägervereine inzwischen große, bisweilen sogar existenzielle Geldsorgen. Von einer „dramatischen Lage“ spricht der Geschäftsführer des Deutschen Tierschutzbunds, Thomas Schröder.
100 Mitgliedsvereine mit ihren 514 Heimen
In einer Umfrage hat der in Bonn ansässige Tierschutzbund vor einiger Zeit die Auswirkungen der trüben ökonomischen Rahmenbedingungen auf seine mehr als 100 Mitgliedsvereine mit ihren 514 Heimen untersuchen lassen. Rund Zweidrittel meldeten sinkende Spendeneinnahmen, die Hälfte weniger Geld von Sponsoren.
Und die Lage habe sich seitdem eher noch verschärft, sagt Schröder. Es sei durchaus möglich, dass die Einnahmen der Heime mit ihren insgesamt etwa 300.000 Tiere in diesem Jahr im Schnitt um bis zu 25 Prozent einbrächen. „Mit ein bisschen Glück sind es vielleicht nur 15 Prozent.“
So oder so jedoch sei die Situation oftmals existenzgefährdend. Rund die Hälfte sei mittelfristig von Insolvenz bedroht.
Stärker in die Pleite rutschen
Auch andere Organisationen schätzen die Situation inzwischen als bedrohlich ein. „Es ist tatsächlich so, dass viele Tierheime immer stärker in die Pleite rutschen“, meint Manfred Hees, Sprecher beim Bund Deutscher Tierfreunde (BDT) in Kamp-Lintfort. Der Verein betreibt zwei eigene Heime in Nordrhein-Westfalen und greift etwa 40 kleineren Initiativen regelmäßig finanziell unter die Arme.
Der BDT selbst kalkuliert mit Einnahmeverlusten von rund fünf bis zehn Prozent. Schlimmer aber sei, dass viele regionale Partnervereine inzwischen regelrechte „Hilfeschreie“ absetzten, sagt Hees. Diese kleinen Heimbetreiber seien aufgrund ihrer vergleichsweise geringen Mitgliederbasis besonders abhängig von Spenden.
‚Kann so nicht weitergehen‘
Für den Tierschutzbund ist mittlerweile klar, dass es so nicht weitergehen kann. Geschäftsführer Schröder fordert ein staatliches Nothilfepaket für Heime und eine Grundsatzdiskussion über deren dauerhafte Finanzierung. Mindestens 15 bis 20 Millionen Euro seien sofort nötig, sagt er – und kritisiert zugleich die Haltung von Behörden und Politik.
Die Tierheime erfüllten öffentliche Aufgaben, ohne dass Kommunen, Land oder Bund bisher für Kostendeckung sorgten. Sie hätten die Finanzierung bisher im Wesentlichen Privatspendern überlassen. So hätten sie dafür gesorgt, dass viele schon in vergleichsweise rosigen Zeiten nur den laufenden Betrieb bezahlen konnten und nun in der Krise ohne Reserve dastehen.
Tierheime wegen der Wirtschaftskrise in Geldnot
Persönliche Anmerkungen:
Für viele gerade der Ärmsten ist ein Tier, sei es ein Vogel, ein Hund oder eine Katze, dass Einzige was diese Menschen noch haben, weil sie durch Gesellschaft und Politik so gnadenlos ausgegrenzt werden, mit der verlogene Behauptung, dass es ja darum ginge die betroffenen in Arbeit zu vermitteln, die es aber für Millioen Betroffene, selbst für hochqualifizierte Menschen seit Jahrzehnten vor allem in Deutschland gar nicht gibt.
Vor dem hier genannten Hintergrund gibt es immer noch vermeintliche Tierschutzorganisationen, aber auch private Initiativen, die da meinen Hunde und Katzen selbst noch aus Spanien, Polen, und anderen Oststaaten ins Land zu holen. Nicht selten sind diese Tiere auch noch schwer krank und der neue Halter bleibt vollkommen uninformiert und ahnungslos und wird dann mit Tierarztkosten von Tausenden Euros konfrontiert. Das habe ich alles selbst erlebt. Auch vor dem Hintergrund von spanischen Tötungsstationen, kann es nicht hingenommen werden, dass Hunde aus dem Ausland herein geholt werden, während deutsche Tierheime überqellen, weil die von der Wirtschaft und Politk in Armut von Hartz IV getriebenen Menschen selbst ihre oftmals geliebten Tiere aufgeben müssen. Was hat dass den mit Tierschutz zu tun, wenn die Ärmsten der Armen ihre Tiere in die Tierheime abgeben müssen, weil sie einfach die nächste Tierrechnung nicht bezahlen können und gleichzeitig werden massenweise Tiere aus dem Ausland nach Deutschland für tueres Geld eingeflogen.
Tierschutz sollte doch bitte da beginnen, wo man den Tieren ihr Zuhause und den Ärmsten ihre oft treusten Gefährten z. B. durch eine Patenschaft erhalten kann. Damit ist dann Tier und Halter gleichzeitig geholfen. Positives Beispiel dafür sind ansatzweise die Tiertafeln.
Das Problem mit den Tötungsstationen in Spanien, um damit die Zahl der freilaufenden Hunde zu begrenzen, sollte doch bitteschön vor Ort gelöst werden. Im eigenen Land doch wohl den verarmten Haltern und Tieren, die sonst im Tierheim landen würden. Hier ist doch erst mal Hilfe und Tierschutz angesagt und dringend erforderlich. Warum ermöglicht man den Ärmsten der Armen gegen Einsamkeit und Ausgrenzung, natürlich wenn sie dazu geignet sind, nicht die Möglichkeit durch Patenschaften ein Tier zu halten. Immer noch besser, als Tierheime wegen Überfüllung in den Ruin zu treiben. Darüber sollten mal vermeintliche Tierschützer gründlich nachdenken.
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