„Schlamperei im Amt – Jobcenter auf dem Prüfstand“
Das Jobcenter Salzlandkreis überwies im Herbst vergangen Jahres einem Hartz-IV-Empfänger fast 43.000 Euro auf sein Konto das sorgte für Schlagzeilen. In Hannover erhielt ein Mann einen Zuschuss für „seine“ Schwangerschaft. Bundesweit landeten vertrauliche Schreiben der Bundesagentur für Arbeit bei falschen Empfängern. Keine Einzelfälle, wie Rechtsanwälte sagen. Doch warum kommt es so häufig zu Pannen? „Exakt Die Story“ forscht nach. Betroffene, Rechtsanwälte und ein Sozialforscher, aber auch die andere Seite, Mitarbeiter der Jobcenter und Arbeitsämter, kommen zu Wort.
Ein Fall aus unserer Sendung
Lisa Koch ist 17 und wohnt bei ihren arbeitslosen Eltern in Klobikau bei Merseburg. Um dem Hartz-IV-Schicksal zu entkommen, bemüht sie sich um einen Ausbildungsplatz zur Altenpflegerin. Und diesen könnte sie nach ihrem Freiwilligen Sozialen Jahr an der Uniklinik Halle auch wirklich erhalten! Doch die Chance scheint in Gefahr. Um zum Ausbildungsort zu gelangen ist die Minderjährige auf den Bus angewiesen. Dieser startet allerdings aus ihrem Ort nicht zeitig genug, um sechs Uhr morgens auf der Arbeit sein zu können. Einziger Ausweg wäre ein Umzug ins 20 Kilometer entfernte Halle. Lisa findet auch schon eine Ein-Zimmer-Wohnung, doch das zuständige Jobcenter stellt sich quer. Das Amt weigert sich, Zuschüsse für einen Umzug zu zahlen: Weil sie mit ihren Eltern in einem Hartz-IV-Haushalt, einer sogenannten „Bedarfsgemeinschaft“ lebt, soll sie zuhause wohnen bleiben. Doch dies ist eine Frage des Ermessensspielraumes, wie ihr Rechtsanwalt Thomas Globig sagt. Und für Lisa ist es eine Frage, die über ihre Zukunft entscheidet.
Weiterlesen, mdr – exakt vom 04.04.2012
http://www.mdr.de/exakt/schlamperei100.html
Schlamperei im Amt Jobcenter auf dem Prüfstand Teil 1
Schlamperei im Amt – Jobcenter auf dem Prüfstand Teil 2
Filmbeitrag in der Mediathek des ARD:
http://www.mdr.de/mediathek/video49122_zc-f3a64d0e_zs-17950b3d.html
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