Erstochene Jobcenter-Mitarbeiterin war offenbar Zufallsopfer
Der mutmaßlicher Täter im Jobcenter Neuss wollte einen anderen Sachbearbeiter sprechen. Die Staatsanwaltschaft will Haftbefehl wegen Mordes beantragen. Unterdessen gibt der geständige Verdächtige ein kurioses Motiv an.
Bei der Suche nach dem Motiv für die tödliche Messerattacke auf eine Arbeitsvermittlerin in Neuss ist die Polizei einen Schritt weiter gekommen. Der 52-jährige Langzeitarbeitslose habe die Tat sofort gestanden, berichteten Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag in Neuss. Als Motiv habe er Wut über den vermeintlichen Missbrauch seiner persönlichen Daten angegeben. Ein Fernsehbeitrag habe seinen Argwohn geweckt. Die am Mittwoch getötete Mitarbeiterin eines Jobcenters ist dabei offenbar ein Zufallsopfer, wie der Leiter der Mordkommission, Guido Adler, am Donnerstag in Neuss sagte.
Weiterlesen im Tagesspiegel – Online vom 27. September 2012
Wandel im Widerstand Vernichtung von preiswertem Wohnraum in Freiburg
Es ist fast überall in Freiburg zu beobachten: Häuser werden saniert, riesige Balkone angebaut und der Wert der Immobilien dadurch erhöht. Preiswerter Wohnraum wird so immer seltener. Im Stadtteil Stühlinger ist das seit einigen Jahren regelmäßig zu beobachten. Jetzt regt sich Widerstand: Im Klinikviertel hat sich eine Mieterinitiative gegründet, die für den Erhalt ihrer dortigen Billig-Wohnungen kämpfen will.
Und so ist es nicht nur Freiburg. Die Reichen werden immer reicher und die Armen immer ärmer und die Konsequenz daraus, überall werden Wohnungen luxussaniert, ob in Freiburg, München und Hamburg oder in anderen Städten.
Überall ist der Wohnraum für die ärmere Bevölkerung kaum noch zu finden und immer mehr Betroffenen stehen über Jahre hinweg auf der Straße und sehen für sich keine Perspektive mehr.
In Hamburg wird jegliche Baulücke ausgenutzt um neuen Wohnraum zu erstellen, aber eben ausschließlich Wohnraum für die Reichen und Wohlhabenden in diesem Land und Menschen die von Hungerlöhnen oder Hartz IV überleben müssen, bleiben auf der Strecke, weil sie die Luxusmieten einfach nicht bezahlen können.
Wandel im Widerstand Vernichtung von preiswertem Wohnraum in Freiburg.pdf
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*Umfairteilen-Newsletter 26.9. Endspurt Hinaus zum 29. September!*
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Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter!
Jetzt wird es ernst. Am Samstag steigt der große Aktionstag Umfairteilen.
Bei uns werden die Telefonhörer kaum noch aufgelegt, stündlich gibt es neue Meldungen über geplante Aktionen, viele Rückfragen und manch eine atemberaubende Verwicklung.
Aber alles in Allem ist der Stress ein positiver: Wir haben die Chance, so einige Erwartungen zu übertreffen! Auf jeden Fall sind jetzt schon mehr Aktionen angekündigt, als wir je zu hoffen gewagt hätten: In über 40 Städten wird es Demos und Veranstaltungen geben, in fast 50 Städten sind jetzt lokale Bündnisse aktiv. Jetzt kommt es nur noch darauf an, dass überall viele Menschen mitmachen!
Bist Du dabei? Jeder Mensch, jede Idee zählt!
Gib die Infos weiter, lade noch viele Bekannte und FreundInnen ein!
Inhalt:
1. Pressegespräch und Aktion mit Warmklatschen am Bundeskanzleramt
2. Münchener Bündnis verteilt Lebkuchenherzen mit Umfairteilen-Zuckerguss
3. Internationale Protesttage in vielen Ländern
4. Stadt Duisburg beschließt Ja für die Vermögenssteuer
5. Auch SPD und Gewerkschaft NGG unterstützen das Bündnis und den Aktionstag am 29.9.
6. Schickt uns Fotos von den Aktionen und Demonstrationen!
7. Spendenaufruf
1. Pressegespräch und Aktion mit Warmklatschen am Bundeskanzleramt
Am Dienstag informierte das Bündnis beim Pressegespräch die Journalisten über den Stand der Dinge und darüber, warum es sich lohnen wird, am Samstag über den Aktionstag zu berichten.
Danach ging es zur Foto-Aktion vor dem Bundeskanzleramt. Hierzu waren rund 30 AktivistInnen gekommen, die sich mit dem Aktionselement Klatschpappen vertraut machen konnten. Und das vor einer feinen Kulisse: Einen riesigen 10-Billionen-Euro-Reichtumsberg aus goldenen Schatzkisten, Geldsäcken und Goldbarren hatten die Organizer von Campact aufgeschichtet. Vor dem Mount Money fanden sich eine Altenpflegerin, ein Kita-Erzieher und eine Handwerkerin ein zunächst mit traurigen Mienen, denn für wichtige Bereiche wie Pflege, Bildung und Energiewende hat die öffentliche Hand ja schon seit Jahren viel zu wenig Geld zur Verfügung. Nachdem aber die Umfairteiler begonnen hatten, Schatzkisten und Geldscheine in Bewegung zu bringen, kam Stimmung auf. Schön laut schallten die Fanklatschen und der Slogan Um-fair-tei-len! über den Platz. Altenpflegerin, Erzieher und Handwerkerin erklommen schließlich sogar den Reichtumsberg und zeigten, dass eine Aufwertung ihrer wichtigen Tätigkeiten nicht mehr nur in Sonntagsreden stattfinden darf.
2. Münchener Bündnis verteilt Lebkuchenherzen mit Umfairteilen-Zuckerguss
In München ist Oktoberfest. Um da stilecht mitzumischen, ließ das Münchener Umfairteilen-Bündnis kurzerhand köstliche Lebkuchen mit Zuckerschrift Umfairteilen herstellen und verteilte sie auf der Wies’n. Diese süße Botschaft nahmen auch Prominente gern in Empfang, nicht nur der Oberbürgermeister Münchens ließ sich zu einem spontanten Umfairteilungs-Plädoyer hinreißen. Eine leckere Idee!
In diesen Tagen demonstrieren in vielen europäischen Ländern Menschen für Umverteilung und gegen Sozialkahlschlag.
Für den gestrigen Dienstag rief in Spanien die Plattform „En pie“ (was soviel wie ‚auf den Beinen‘ oder ‚aufrecht bleiben‘ bedeutet) zu zivilem Ungehorsam auf. Durch eine massenhafte Umzingelung des spanischen Parlaments soll der Rücktritt der Regierung und die Einberufung einer verfassungsgebenden Versammlung erreicht werden. Das Manifest der Plattform ist mittlerweile auch auf Deutsch übersetzt und hier zu finden: http://netzwerk99.mixxt.de/networks/news/news.46068
In Spanien hat eine Gruppe von Aktivisten eine Umzingelung des Parlamentes in Madrid angekündigt. Die Regierung ist nervös, die Polizei hat bei ersten Vorab-Demos hart durchgegriffen.
In Griechenland gibt es weiterhin Streiks und Proteste. Eine laufend aktualisierte Übersicht aller Streikaktivitäten gibt es unter:
In Portugal waren in der letzten Woche mehr als 1 Million Menschen auf die Straßen vieler Städte gegangen, um der Troika und der portugiesischen Regierung die rote Karte zu zeigen. Mittlerweile zeigt sich die portugiesische Regierung angesichts anhaltender Proteste verhandlungsbereit. Am 30. September sollen in Paris Proteste „Für ein Europa der Solidarität und gegen den Austeritäts-Vertrag“ stattfinden.
Alexis Tspiras, Vorsitzender der griechischen Oppositionspartei Syriza, die sich vehement gegen die Austeritätspolitik ausspricht und beinahe bei den vergangenen Parlamentswahlen stärkste Kraft geworden wäre, wird am Samstag zum Aktionstag in Hamburg als Redner erwartet.
4. Stadt Duisburg beschließt Ja für die Vermögenssteuer
Auch in Duisburg hat die Verteilungsdiskussion das Rathaus erreicht. Beschlossen wurde der gemeinsame Antrag von SPD, Grünen und Linkspartei, dass die Stadt sich der Initiative Vermögenssteuer jetzt anschließen möge. Hoffentlich kommen viele von ihnen mit zum Aktionstag am Samstag!
5. Auch SPD und Gewerkschaft NGG unterstützen das Bündnis und den Aktionstag am 29.9.
Post erhielt das Bündnis Umfairteilen jetzt aus dem Willy Brandt Haus: Nach den Linken und den Grünen hat jetzt auch die SPD auf Bundesebene beschlossen, den Aktionstag mit zu unterstützen.
Auch die Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten NGG hat nach ver.di und GEW als dritte Gewerkschaft auf Bundesebene beschlossen, zur Teilnahme am Aktionstag am 29.9. aufzurufen.
6. Schickt uns Fotos von den Aktionen und Demonstrationen!
Viele schöne Bilder von Demonstrationen entstehen, wenn viele Menschen mit ihren privaten Fotoapparaten oder Mobiltelefonen mit auf den Demos unterwegs sind und einfach drauf losknipsen. Wir würden uns sehr freuen, wenn ihr uns diese Schnappschüsse zugänglich machen könntet, damit wir möglichst viele Eindrücke möglichst schnell weiterverbreiten können. Einfach Ort und Uhrzeit dazuschreiben und noch bevor die Aktionen zu Ende sind an redaktion@umfairteilen.de schicken!
7. Spendenaufruf
Weiterhin möchten wir diesen letzten Punkt des Newsletters für einen Spendenaufruf nutzen. Wir haben noch immer eine dicke Lücke in unserem Finanzplan. Jeder Euro hilft uns, diesen Aktionstag zu einem Erfolg zu machen!
Kritischer Kommilitone – Marcel Kallwass
Auch Marcel wurde in schwerster Form von der Bundesarbeitsagentur attackiert, weil er es sich gewagt hatte seine kritische Haltung zu Hartz IV öffentlich zu äußern. Am 27. Januar 2014 wurde Marcel Kallwass deshalb außerordentlich gekündigt.
Eine unzensierte Kommunikation zwischen einem Sozialhilfeempfänger und dem Sozialamt Bern und Ämter. Dieses Archiv (Mirror1) ist den BGE Generationen gewidmet (Quelle: tapschweiz.blogspot.ch)
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